Ende August 2023 kam es zu ausserordentlichen Starkregenereignissen, welche Murgänge auslösten, die grosse Mengen an Schlamm in die Liechtensteiner Rüfesammler transportierten. Die ausserordentliche Situation führte dazu, dass die Kapazitäten der Sammler in Vaduz und Schaan erschöpft waren und diese dringend vor der nächsten «Murgang-Saison» geleert werden mussten. Insgesamt mussten im Frühjahr 2024 rund 30'000 m³ Schlamm (ca. 3'000 Lastwagenfahrten) entnommen werden, damit die Sammleranlagen bei zukünftigen Murgangereignissen wieder voll funktionstüchtig sind.

Der ordentliche Unterhalt kann in der Regel durch die Gemeinden bewirtschaftet werden. Im Normalfall bzw. bei den üblicherweise anfallenden Geschiebemengen wird der Schlamm auf den Gemeindedeponien abgelagert. Aufgrund der grossen Schlammmengen war es den Gemeinden jedoch nicht möglich den Rüfeschlamm auf ihren Deponien anzunehmen. Es war daher zeitnah eine Lösung wegen des akuten Ablagerungsproblems zu finden.

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachexperten konnte eine alternative Ablagerungslösung mit sinnvollem Verwertungszweck des Rüfeschlamms in Form einer Rekultivierung (Bodenverbesserung) im Schaaner Landwirtschaftsgebiet gefunden werden. Die Ablagerung wurde dabei so ausgestaltet, dass gleichzeitig die erforderliche Rheindammsanierung auf diesem Abschnitt ebenfalls gelöst werden konnte.

Wir wurden von der Gemeinde Schaan und dem Amt für Bevölkerungsschutz FL mit der Projektierung und Bauleitung des Vorhabens beauftragt. Da sich der Projektperimeter in einer Landwirtschaftszone befindet, bedurfte das Projekt verschiedene Bewilligungsverfahren, für welche wir den Projektbericht zuhanden der Bewilligungsbehörde erstellten.