Jubiläums-Hängebrücke 300 Jahre FL
Im Jahre 2019 jährte sich zum 300. Mal die Geburtsstunde des Fürstentums Liechtenstein, als die Grafschaft Vaduz und die Herrschaft Schellenberg zum Fürstentum Liechtenstein vereinigt wurden. Zu diesem Anlass schenkten alle FL-Gemeinden der liechtensteinischen Bevölkerung gemeinsam einen Jubiläumsweg durch alle 11 Liechtensteiner Gemeinden. Zusätzlich sollte eine Brücke als verbindendes Element und als Zeichen für das gemeinsame Handeln errichtet werden. Die Lage der Jubiläumsbrücke sollte sehr symbolträchtig sein. Sie hätte auf der Nahstelle zwischen Oberland (Schaaner Hoheitsgebiet) und Unterland (Gampriner Hoheitsgebiet) gelegen.
Die Hanno Konrad Anstalt wurde von den Gemeinden Eschen-Nendeln und Planken mit einer Konzeptstudie zur Abklärung der Machbarkeit und der Kosten der Jubiläumsbrücke über die Nendlerröfi beauftragt. Ein internes Projektteam und externe Spezialisten erstellten in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden die fachlichen Grundlagen für das Bauwerk. Die Brücke wurde als Hängeseilbrücke auf einer Höhe von rund 700 Meter über Meer über das Tobel der Nendlerröfi projektiert, wobei die Brücke eine Spannweite von 240 Meter und maximale Höhe ab Boden von 130 Meter haben sollte. Der Zugang zur Brücke sollte mittels Einbindung in das Liechtensteiner Wanderwegnetz gewährleistet werden. Für die Erstellung der Hängebrücke waren die geologischen Voraussetzungen, die Fundation der beiden Brückenwiderlager sowie die Rückverankerung der Tragseile der Brückenkonstruktion zwingend abzuklären. Die geologischen Abklärungen ergaben, dass der Standort für das Vorhaben sehr günstig wäre und sich die Fundation mit verhältnismässig geringem Aufwand realisieren liesse – ohne Ausführung von umfangreichen Zusatzmassnahmen. Für die Ausführung des Brückenbauwerks wurden für den Oberbau zwei Varianten in Betracht gezogen, die sich vor allem in der Gestaltung der seitlichen Absturzsicherung unterschieden. Weiters wurden die Besitzverhältnisse der Baugrundstücke, das Bewilligungsverfahren sowie der zeitliche Rahmen der Umsetzung eines solchen Baus abgeklärt.
Das Ergebnis war eindeutig positiv, sodass die Machbarkeit der Hängebrücke "300 Jahre Fürstentum Liechtenstein" belegt wurde. Standort, Kosten, Lebensdauer und die Einzigartigkeit der Hängebrücke belegen, dass das Projekt eine nachhaltige, sinnvolle Investition für die Liechtensteinische Bevölkerung wäre. Dennoch wurde das Projekt in einer Volksabstimmung in 2 der 11 Gemeinden nicht bewilligt und das Bauwerk bisher nicht realisiert.